Shunt
Als Folge von angeborenen oder erworbenen Nierenerkrankungen kann es zu einem irreversiblen Ausfall der Nierenfunktion kommen. Um die Entgiftungsfunktion der Nieren zu unterstützen, beziehungsweise zu ersetzen, werden Maßnahmen zur Lebenserhaltung durch die Durchführung von Blutwäschen, sogenannten Dialysebehandlungen, notwendig. Für diese Behandlung (die Hämodialyse) benötigt der Patient einen Dialysezugang zu seinem Blutgefäßsystem: einen sogenannten „Shunt“.
Ein Shunt ist eine Gefäßverbindung zwischen einer Arterie und einer Vene unter der Haut. Sie wird heutzutage entweder operativ oder minimal-invasiv mittels Katheter in einem kleinen Eingriff angelegt.
Die Therapieentscheidung erfolgt im Rahmen einer interdisziplinären Zusammenarbeit mit Nephrologen, Angiologen und Gefäßchirurgen. Die Experten der Klinik für Angiologie, Nephrologie und Gefäßchirurgie arbeiten bei der Behandlung von Patienten mit chronischer Nierenerkrankung Hand in Hand. 2019 gründeten wir ein gemeinsames Shuntzentrum. Im Oktober 2021 wurde unser Zentrum von einem beauftragten Träger der vier großen deutschen Fachgesellschaften: der Nephrologie, der Gefäßchirurgie, der Gefäßmedizin und der Radiologie zum regionalen Shunt-Zentrum zertifiziert. Mit der Zertifizierung zum „Interdisziplinären Zentrum für Dialysezugänge“ erfüllen wir in unserem Shuntzentrum die geforderten Qualitätsstandards.
Alle Eingriffe werden in Lokal- oder Regionalanästhesie mit Betreuung durch einen Narkosearzt (Überwachung, Verabreichung von beruhigenden Medikamenten und Schmerzmitteln) durchgeführt. Dadurch wird die Belastung, insbesondere bei schwerkranken und multimorbiden Patienten, reduziert. Nur in Ausnahmefällen oder auf ausdrücklichen Patientenwunsch erfolgt die Allgemeinanästhesie.
Intraoperativ erfolgt eine Shunt-Flußmessung zur Abschätzung der späteren Shuntfunktion und zur Reduzierung der Rate an Shuntverschlüssen.
Leistungsspektrum:
- Anlage und Korrektur von Dialysezugängen (Shunts)
- Anlage von arterio-venösen Fisteln und komplexe Rekonstruktionsoperationen bei mehrfach voroperierten Patienten
- Anlage von Prothesenshunts und Hybridprothesen
- Bei besonderer Indikation ggf. endovaskuläre Shuntanlage
- Operationen bei Durchblutungsstörungen der Hand nach Shuntanlage
- Anlage von Shunts am Oberschenkel
- Shuntplanung- und -anlage bei Kindern in interdisziplinärer Planung mit Kindernephrologen der Kinderklinik
Zentren und Zertifikate
Zertifiziertes Medizinisches Wundzentrum
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Interdisziplinäres Zentrum für Dialysezugänge
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Interdisziplinäres Gefäßzentrum
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